FINKA – Förderung von Insekten im Ackerbau

FINKA
Projekt zur Förderung von Insekten im Ackerbau

Miteinander voneinander lernen und schauen, wie Insektenschutz geht: Das ist das Konzept von FINKA, dem Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Das Projekt hat das Ziel, die Insektenvielfalt im Ackerbau zu fördern, die Biodiversität auf Ackerflächen zu erhöhen und eine breite Diskussion in der Landwirtschaft anzustoßen.
Dazu verzichten 30 konventionell arbeitende LandwirtInnen aus Niedersachsen auf ihren Versuchsflächen auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM), die gegen Schädlinge und Unkräuter eingesetzt werden. Beraten werden sie dabei von ökologisch arbeitenden Kollegen aus ihrer Region. 
Im Projekt FINKA stellen die ökologisch arbeitenden Betriebe vor Ort konkret Arbeitsgeräte wie beispielsweise einen Striegel zur Verfügung, um das Beikraut einzudämmen. Anschließend gehen konventionell und ökologisch arbeitende Landwirte gemeinsam in einen fachlichen Austausch: Wie kann der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel betriebswirtschaftlich und arbeitstechnisch umgesetzt werden?
Konventionell wirtschaftende landwirtschaftliche Betriebe erarbeiten mit ihren ökologisch wirtschaftenden Partnerbetrieben alternative Anbaumethoden. So wird der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Agrarlandschaft reduziert und alternativ die Attraktivität praktikabler, insektenfreundlicher Anbaumethoden herausgestellt.

Partnerbetriebe in Göttingen: Im Landkreis Göttingen haben sich Christoph und Johannes Müller vom Biolandhof Müller Oelkbe mit Heinrich Klingelhöfer zusammengetan. Heinrich Klingelhöfer hat für das Projekt eine Fläche geteilt und bewirtschaftet ein Teilstück davon konventionell weiter. Das andere Teilstück wird von Christoph Müller ökologisch bearbeitet. Er bewirtschaftet als Vergleichsfläche ein nahegelegenes Flurstück mit der gleichen Kultur ökologisch.
Eine Vorstellung der beiden Betriebe finden Sie hier

Das Projektkonzept
Projektziel: Förderung der Biodiversität von Insekten durch den Verzicht von chemisch-synthetischen Insektiziden und Herbiziden.
Projektlaufzeit: 01.04.2020 – 31.12.2025

  • Teilnahme von 30 Betriebspartnerschaften in Niedersachsen
  • eine Partnerschaft besteht zwischen einem konventionell und einem ökologisch wirtschaftenden Betrieb aus der Region.
  • Der konventionelle Betrieb verzichtet auf einer Teilfläche (1-3 Hektar), FINKA-Fläche, über 5 Jahre auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Insektiziden und Herbiziden.
  • Der Einsatz von Fungiziden, Wachstumsregulatoren sowie Düngemitteln ist nicht reglementiert.
  • Die restliche Teilfläche des konventionellen Betriebs wird wie gewohnt konventionell, nach eigenem Betriebsstandard, bewirtschaftet.
  • Die mechanische Beikrautregulierung auf der FINKA-Fläche erfolgt in Zusammenarbeit mit dem ökologisch wirtschaftenden Betrieb.
  • Der Ökobetrieb bringt ebenfalls eine Vergleichsfläche mit ein, möglichst mit der gleichen Frucht.
  • Gemeinsam mit den Ackerbauberatern werden Fragen zur richtigen Fruchtfolge, Aussaat, Sortenwohl, mechanischen Regulierung etc. diskutiert und umgesetzt.

Weitere Infos finden Sie auf www.finka-projekt.de/


Verbundpartner im Projekt sind die Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH, das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V., das Landvolk Niedersachsen e.V. sowie das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn (ZFMK) und die Georg-August-Universität Göttingen.
Das Projekt FINKA wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz.