Verbandsgeschichte

Landvolk Göttingen

Vorgeschichte von 1945 – 1947 und Gründung des Nieders. Landvolks, Kreisverband Göttingen e.V. – 1947

Der Reichsnährstand war bis 1945 die Gesamtorganisation für die Landwirtschaft in Deutschland. Untergliederungen. Untergliederungen in den Landkreisen: Kreisbauernschaften.

1948-Geiststr 1947-nikolausberger 1947-01

Die offizielle Liquidation fand gemäß Gesetz der Zweizonen – Wirtschaftsverwaltung vom 21.1.1948 in Frankfurt/ Main statt. Die Militärregierung bestimmte, dass vorhandene Vermögenswerte (Grundstücke, Inventar) von den neu zu schaffenden Kreisernährungsämtern zu übernehmen waren. Für Göttingen übernimmt ab 1948 ein Landestreuhänder (Dienstsitz in Haus der Landwirtschaftskammer in Hannover) die Verwaltung (Dr. Körner). Zur Sicherstellung der Ernährung werden von den neuen Kreisernährungsämtern ab 1.12.1948 Saatgut, Dünger, sonstige landwirtschaftl. Bedarfsgüter und Betriebsmittel weiter bewirtschaftet. Die bereits im Vierjahresplan vor 1945 eingeführten Hofkarten blieben gültig und wurden weitergeführt. Es waren Karten über 3.115 Betriebe aus 73 Gemeinden des Altkreises Göttingen.

Überall, so auch in Göttingen, werden politisch unbelastete Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens von der Militärregierung zum Wiederaufbau der Verwaltung berufen. Aus dem Kreis landw. Praktiker wurde 1947 der Kreisverband Göttingen e.V. des Niedersächsischen Landvolks gegründet. Etwa 300 Mitglieder waren zu diesem Zeitpunkt bereits eingeschrieben (Auskünfte Dr. Siefert). Der damalige Ordinarius für Betriebs- und Arbeitswirtschaft an der Georg- August- Universität Göttingen, Prof. Dr. Wilhelm Seedorf, war einer der Initiatoren der Namensgebung „Niedersächsisches Landvolk“. Es sollte die gesamte Dorfbevölkerung (Familie) angesprochen werden und nicht nur der Unternehmer (Bauer).

Verdienste um die Aktivierung der ländlichen Bevölkerung erwarb sich besonders auch der damals 1.Geschäftsführer des Vereins, Dr. Erich Siefert. Dieser fuhr werbend unermüdlich mit dem Fahrrad von Dorf zu Dorf. Ihm war  „der Bauer und sein Hof“ das Ideal, zu dem er steht. Es folgen die Namen einiger besonders aktiver Praktiker im Verband aus dieser Zeit. Leider kann hier kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden. Es fehlen exakte Unterlagen:

Heinrich Wedekind, Gr. Lengden; Theodor Deppe, Gr. Schneen; Hermann Hecke, Rosdorf; Karl Stieg, Reiffenhausen; Albert Riemenschneider, Deiderode; Konrad Sprenger, Grone; Heinrich Matthies, Gr. Schneen; Wilhelm Benseler, Rittmarshausen.

Die Gründung des Kreisverbandes Göttingen (1947) erfolgte etwa zur gleichen Zeit wie die des Landesverbandes in Hannover. Erster Arbeitsort in Göttingen waren 2 Räume im Hause Nikolausberger Weg 7. Nach Umzügen in die Geiststraße 1 wurden diese Räume von der Universität übernommen.

1947 Gründung des Kreisverbandes Göttingen im Altkreis und Stadt Göttingen

Vorsitzender und Kreislandwirt  Heinrich Wedekind, Gross Lengden
Vorstandsmitglieder:  Th. Deppe, H. Hecke, K. Stieg
Geschäftsführer Dr. Erich Siefert
erste Geschäftsstelle im Nikolausberger Weg 7
1948 Umzug in die Geiststrasse 1

ab 1950

Da es vor allem galt, die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftl. Betriebe zu stärken und die Ernährung der Bevölkerung zu sichern, galt es, möglichst viele Fachkräfte aus der Region an einem Tisch zu versammeln.

Bereits 1950 (12. April) wurde die Urschrift der ersten Satzung des „Kuratorium für Wirtschaftsberatung im Kreise Göttingen e.V.“ von folgenden Landwirten unterzeichnet: H. Wedekind; Karl Stieg; Velten Berger; H. Keunecke; Th. Deppe; E. Eggers; O. Schlote; W. Nabel.
Als Vorstand wurden gewählt:H. Wedekind; Th. Deppe; Klaus Peter Bruns eingetragen im Vereinsregister: 21.3. 1952

Mit dieser neuen Institution fanden Nieders. Landvolk, Landwirtschaftskammer, Beratung sowie nach und nach alle der Landwirtschaft nahestehenden Organisationen ein gemeinsames Forum. Das „Göttinger „Modell“ war beispielgebend für Niedersachsen. Der Vorsitzende war in Personalunion auch Kreislandwirt. Dies wurde bis 1991 beibehalten. Göttingen war somit in diesen Jahren eine Basis für den Neubeginn vieler Menschen aus der Landwirtschaft.

Die Universität und ihre landwirtschaftliche Fakultät bot den aus Ostdeutschland vertriebenen ehemaligen Soldaten Gelegenheit z.B. ein durch Krieg unterbrochenes Studium zu beenden. Mancher davon verdiente sich in Göttingens Umgebung erste Meriten als Berater oder Betriebsleiter. Über das Lager Friedland und z. T. mit Hilfe der Treuhandstelle für Flüchtlingssiedlung (später NLG) fanden ganze Familien neue Existenzgrundlagen – meist in der Landwirtschaft.

In Göttingen entstand die Agrarsoziale Gesellschaft (ASG) – 1. GF. G. Schilke; Riemann – woraus sich später ein beachtlicher Einfluss auf die ländliche Struktur entwickelte.

Erste Ausbildungs – bzw. Weiterbildungseinrichtungen für Betriebsleiter und landwirtschaftliche Arbeitnehmer führten mit Förderung des Niedersächsischen Landvolks über die Heimvolkshochschule – Goslar – Mariaspring zur Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB).

Ferner zu nennen sind: Berufswettkampf der ländl. Jugend – seit 1950 –Gründung des Leineverbandes (Wissemann).

Im Jahre 1974 vollzogen die Kreisverbände Duderstadt und Göttingen eine zukunftsweisende Kooperation. Ernst Wille (Bremke) übernahm den Vorsitz des Kreisverbandes Göttingen. Die landwirtschaftliche Buchstelle entstand gleichzeitig unter Leitung von Hartmut Grosse. Sie hat seitdem eine sehr positive Entwicklung genommen.

1964
Cuno Götz von Olenhusen,
Settmarshausen wird Vorsitzender und Kreislandwirt
Eintragung ins Vereinsregister

1971
Heinz Humke,
Geschäftsführer des Verbandes in Hann Münden übernimmt die Geschäftsführung für Göttingen

1991-Schlieker_small1974
Die Verbände Göttingen und Duderstadt vereinbaren eine engere Zusammenarbeit
Herr Schlieker, Geschäftsführer in Duderstadt  wird Geschäftsführer beider Verbände.
Gründung der ldw. Buchstelle unter Leitung von Hartmut Grosse durch die Verbände Göttingen und Duderstadt

1975
Ernst Wille, Bremke 
wird Vorsitzender und Kreislandwirt

1989 Die „Die Wende“ am 9. November 1989 Zusammenbruch der DDR

Für die Göttinger Landwirt, besonders für die bisher „Grenznahen“ bedeutete die plötzliche und völlig unerwartete Öffnung des Minengürtels und Stacheldrahtes zur DDR eine völlig neue Perspektive. Mancher konnte jetzt den bis dahin unerreichbar erschienenen Elternhof im Osten wieder bewirtschaften oder neue Flächen zupachten.

Der „Zusammenprall zweier Welten“ nach rund 40 Jahren Getrenntsein durch streng bewachte Sperrananlagen leitete einen noch heute – nach 6 Jahren – längst nicht abgeschlossenen Prozess des Wiederkennenlernens zwischen Deutschen und Deutschen ein. Betriebswirtschaftliches Denken bekam für Praktiker, Theoretiker und Politiker von heute auf morgen völlig neue Maßstäbe . Alle landw. Institutionen waren gefordert. Menschen mit der verschiedenartigsten Vergangenheit – über 40 Jahre lang gesellschaftspolitisch gegensätzlich erzogen, standen sich plötzlich gegenüber. Die Universitätsstadt Göttingen war das Ziel von Vielen aus allen Teilen der ehemaligen DDR. Es waren anfangs aufregende Monate mit menschlich tief bewegenden Situationen. Inzwischen hat sich manches versachlicht.

Die Planungen für ein neue Haus in der Götzenbreite beginnen. Das Grüne Zentrum soll helfen:

  • Die immer umfassender werdende Beratung der Betriebe noch effizienter zu gestalten.
  • Die verschiedenen Landw. Organisationen in einem Hause einander noch näher zu bringen; sowie rationell ausgestattete Arbeitsplätze für die immer anspruchsvoller werdende Arbeit zur Verfügung zu stellen.
  • Den nachfragenden Landwirten und ihren Angehörigen mit modernen technischen Kommunikationshilfen zur Seite stehen zu können.

2003-Bild-Harriehausen-0311-k1990
Heinrich Harriehausen, Gross Schneen
wird Vorsitzender

 

 

1991-Koester1991
Geschäftsführer Christian Köster

wird eingestellt,
Herr Schlieker geht altersbedingt in den Ruhestand

 

 

1991
Reinhard von Werder, Jühnde
wird Kreislandwirt

1996  Fertigstellung des Neubaus Landvolkhaus
in der Götzenbreite 10, 37124 Rosdorf

1999
Fusion der Landvolkverbände Göttingen und Duderstadt

99-Bild-Hubner-99101999  
Geschäftsführer Achim Hübner, Dipl. Ing. agr.

 

 

 

2000-Meyer2000  
Hartmut Meyer, Barlissen
wird Vorsitzender in Hann Münden

 

 

2002
Fusion Landvolk Hann Münden mit Göttingen nach langen und zähen Verhandlungen

2002 Gründung ldw. Hauptverband Südniedersachsen

2003 Landvolk Göttingen online www.landvolk-goe.de

2003  Neuanstrich der Fassade Landvolkhaus zum  nun tatsächlich „Grünen Zentrum“

2005  Hubert Kellner wird am 6. Juli 2005 zum neuen Vorsitzenden gewählt

2006 Die Besamungsgenossenschaft eG zeiht um in eigene  Räume bei der Uni

2007 Der Maschinenring Göttingen bezieht seine neues Haus auf dem nun gemeinsamen Grundstück in der Götzenbreite 10 in Rosdorf

2009-Kreislandwirt-Kellbner2009
Nach 18 Jahren erfolgreicher Tätigkeit löst Hubert Kellner
Reinhard von Werder als Kreislandwirt ab.

 

 

2009  Am 22. und 23. Juni 2009 ziehen wir mit der Geschäftsstelle Duderstadt um von der Industriestrasse 16 in die Herzberger Strasse 12

1108-Baumgaertel-1108-22011
Auf der Kreisverbandsversammlung 2011 werden Reinhard von Werder und Hermann Otter aus dem Vorstand verabschiedet, neu gewählt wird Claus Baumgärtel aus Hilwartshausen

 

 

Januar 2012 – Vorstand
1201-Vorstand
Rals Bartens, GF Achim Hübner, Hubert Kellner, Karl Heinz Rien, Markus Gerhardy, Gerald Henze, Claus Baumgärtel

logo-landpixel2011
Nachdem uns die Kreisstelle der Landwirtschaftkammer im Frühjahr 2011 als Mieter verlassen hat, zieht nach einigem Umorganisieren im Haus Christian Mühlhausen/ Landpixel im Januar 2012 ins Landvolkhaus Göttingen ein

 

GOE-OHA

2013
Der Landkreis Göttingen beschließt die Kreisfusion mit Osterode am Harz zum 1. November 2016. Die Stadt Göttingen und der Landkreis Northeim sind leider nicht dabei.

 

 

Dezember 2020 
Markus Gerhardy aus Gieboldehausen wird als Nachfolger von Hubert Kellner und  Andreas Nolte aus Westerode neu in den Vorstand gewählt.  Weitere Infos hier 

 

 

Februar 2021
Markus Gerhardy wird Kreislandwirt

 

 

 

August 2021
Ein erheblicher Wasserschaden macht das Erdgeschoss des Landvolkhauses zur Baustelle. Die Arbeiten werden insgesamt ca 6 Monate dauern….

 

 

November 2021
Christian Wieland übernimmt die Geschäftsführung des LHS und folgt auf Bernd von Garmissen, der ab Januar 2022 als Direktor bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen tätig sein wird. 

 

 


Landvolk Duderstadt

1959 Geschäftsführer Schlieker
        bis zum Ruhestand 1991

1949 Vorsitzender Jagemann, Nesselröden
1967 Vorsitzender Vincenz Kellner, Desingerode
1977 Vorsitzender Vitus Wucherpfennig, Seulingen
1992 Vorsitzender Walter Meister, Rollshausen
1999 Fusion mit dem Landvolk Göttingen

 


Landvolk Hann Münden

1971 Vorsitzender Heinrich Ilse, Varmissen Geschäftsführer Strack
‚Vorsitzender Helmut Koch, Hemeln
1984 Vorsitzender Hermann Baumgärtel, Hilwartshausen, Geschäftsführerin Scheuermann
1993 ‚Vorsitzender Reinhard von Werder, Jühnde
2000 Vorsitzender Hartmut Meyer, Barlissen
2002 Fusion mit dem Landvolk Göttingen