Kids für Kitze

18.05.18  Hand in Hand arbeiten Jäger, Grundschule und Landwirte zusammen, um das Leben von Kitzen zu retten.  „Kids für Kitze“ – ein Projekt der Grundschule Friedland mit der Göttinger Jägerschaft und den örtlichen Landwirten.
Beim Mähen von Wiesen  besteht grundsätzlich die Gefahr, Tiere zu verletzen. Um Risiken zu verringern, sollte der Landwirt Maßnahmen ergreifen, beispielsweise: 

  • Mähtermin 24 Stunden vorher mit Jagdpächter abstimmen, um vor der Mahd Kitze zu suchen und an einen sicheren Ort zu bringen.
  • Von innen nach außen Mähen und möglichst nicht nachts.
  • Dauerhafte Einrichtung von nicht genutzten Rand- oder Blühstreifen.
  • Vergrämungsmethoden (blaue Knistertüten oder blaues Flatterband 12-24 Stunden vorher an Stangen im Feld anbringen)
  • Drohneneinsatz
  • usw.

Landwirt Torsten Klinge bekam bei den vorbereitenden Maßnahmen Hilfe von der Grundschulklasse der Grundschule in Groß Schneen: Das preisgekrönte Projekt „Kids für Kitze“ an der Grundschule in Groß Schneen ist in Niedersachsen einzigartig. Doch das soll sich so schnell wie möglich ändern.
Denn wenn es nach Grundschullehrer Ralph Birkholz geht, soll das Projekt an jeder Schule in Niedersachsen Platz im Schulalltag finden. Er hat einen Leitfaden erstellt, der als „Fahrplan“ für Schulen und Lehrer dienen kann. Mit Landwirten und Jägerschaft habe er in der Zusammenarbeit nur gute Erfahrungen gemacht.

In diesem Jahr haben wir Herrn Birkholz und seine Grundschulklasse auf der Suche nach Rehkitzen auf der Wiese begleitet. Mit dabei war auch der Groß Schneeer Landwirt und Vater einer der Schülerinnen Holger Kerl, der auch letztes Jahr schon bei der Organisation half. Außerdem die Jägerinnen Maiken Ropeter-Nolte, die die Idee an Herrn Birkholz herangetragen hat, sowie Kristina Winkelbach und Carlotta Schormann von den Jungen Jägern der Jägerschaft Göttingen.

Nachdem Herr Birkholz den 16 Schülern morgens im Klassenzimmer noch mal das Vorgehen und den Zweck der „Suchaktion“ erklärt hat, ging es zur Wiese am Waldrand, unweit von der Grundschule. Mit Stangen und Flatterband ausgerüstet wurde nach einer kurzen Einweisung der Jägerinnen die Wiese in Formation abgesucht. Relativ schnell war klar, hier sind keine Kitze mehr, aber die vielen Grasmulden, Spuren im Gras und Reh-Losung (Reh-Kot) ließen darauf schließen, dass morgens vermutlich noch Kitze da gewesen sind.  Ein bisschen traurig, dass sie keine kleinen Kitze gefunden haben, aber froh, dass der Landwirt nun beruhigt die Wiese mähen kann, ging es zurück zur Schule.

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https://youtu.be/EKhLiroJflM

Neue Technologien machen es aber auch möglich, die Wiesen per Drohne und Wärmebildkamera abzusuchen, so wie es Jens Timmermann aus Güntersen vor dem ersten Schnitt dieses Jahr mit Hilfe der Northeimer Kreisfeuerwehr gemacht hat. Eine solche Drohne mit Wärmebildkamera soll demnächst auch von der Duderstädter Jägerschaft angeschafft werden, um die Landwirte damit in Zukunft unterstützen zu können.

Zur Wahrheit gehört aber auch, das sich verletzte Tiere beim Mähen (ev. vergleichbar mit Wildunfällen durch Autos) nicht vollkommen vermeiden lassen….