Ein Göttinger in Berlin….

22.05.18 Rund die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland wird im Nebenerwerb betrieben – also eine anzahlmäßig (ge-)wichtige Gruppe innerhalb des Berufsstandes. Seit Anfang 2018 vertritt unser Mitglied Christian Mühlhausen aus Lippoldshausen (als Nachfolger von Karl Wiedemeier, Osterode) als Mitglied des Ausschusses für Nebenerwerbslandwirtschaft im Landvolk Niedersachsen deren Interessen nicht nur innerhalb des Bundeslands, sondern als deren Ausschussvorsitzender auch beim entsprechenden Fachausschuss beim DBV in Berlin.

„Nebenerwerbslandwirte sind eine stabile Säule innerhalb des Berufsstandes. Sie sind zudem ein wichtiges Bindeglied zwischen Landwirtschaft und einer sich immer mehr von ihr entfremdenden Öffentlichkeit. Ich möchte den berechtigten Anliegen der Nebenwerbslandwirte in Hannover und Berlin Gehör verschaffen und mich für deren Belange einsetzen.“, so Christian Mühlhausen, der innerhalb des Göttinger Landvolks als Ortslandwirt aktiv ist. 

Auf dessen Sitzung am 14. Mai 2018 standen in Berlin vor allem vier Themen auf der Agenda: Digitalisierung, ergebnisorientierte GAP, zusätzliche Bundesmittel für den ländlichen Raum sowie Landtourismus.

Beim Thema Digitalisierung wurde deutlich, dass die Versorgung mit leistungsfähigem Internet das Thema Nr. 1 ist und bleibt. Die Landwirtschaft braucht in Zukunft die Gigabit-Cloud auch über dem Acker, zudem in allen Flächenländern landwirtschaftliche Experimentierfelder, um die digitalen Zukunftstechniken zu testen und bei der Standardisierung von Schnittstellen, Datenübertragungen und anderen technischen Standards dabei zu sein. Zu guter Letzt auch ein Kompetenzzentrum Landwirtschaft 4.0, um bei den Digitalisierungsentwicklungen als Branche kompetent mitreden zu können.

Bei der Diskussion um den Kommissionsansatz einer ergebnisorientierteren GAP bleibt bei aller Skepsis die Erkenntnis, dass vieles von der Ausgestaltung dieses Ansatzes abhängt. Die Anforderungen an die zwischen den Mitgliedstaaten und der Kommission zu vereinbarenden Strategiepläne, an die Systemkontrollen und die jährliche Berichterstattung über „Ergebnisse“ müssen verhältnismäßig und einfach sein. Daher sollte an der inhaltlichen Ausgestaltung des neuen Ansatzes, der eine deutliche Vereinfachung verspricht, konstruktiv mitgewirkt werden.

Weiterer Schwerpunkt der Sitzung waren die Bundesmittel, die gemäß Koalitionsvertrag bis 2021 der Landwirtschaft und dem ländlichen Raum zusätzlich zugutekommen sollen.

Weiteres Thema war der Landtourismus und seine Möglichkeiten zur Stärkung der Wirtschaftskraft ländlicher Räume im Allgemeinen und die Frage der Förderung von Urlaub auf dem Bauernhof im Besonderen. Zudem wurde mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) die Möglichkeit einer gemeinsam getragenen Mittelgebirgsstrategie erörtert.