Jakobs-Kreuzkraut – Anleitung zum Umgang mit dem Problemkraut

16.07.18 Jakobs-Kreuzkraut – Anleitung zum Umgang mit dem Problemkraut
Das gelb blühende Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea), bekannt als Jakobs-Kreuzkraut, hat sich in den vergangenen Jahren in weiten Teilen Niedersachsens ausgebreitet und ist bei Imkern, Pferde- und Rinderhaltern ein unwillkommener Gast. Die in Europa und Westasien heimische Pflanze enthält in allen Pflanzenteilen Pyrrolizidin Alkaloide (PA), die bei Aufnahme durch Pferde oder Rinder vor allem die Leber schädigen. Außerdem stehen PA in Verdacht erbgutverändernd und krebserregend zu sein. In der Regel zeigen Tiere auf der Weide ein recht gutes Gespür für giftige Gewächse. Solange sie ausreichend Futter finden, lassen Rinder und Pferde das Jakobs-Kreuzkraut links liegen. Eine erhöhte Vergiftungsgefahr besteht allerdings, wenn spät gemähtes Heu verfüttert wird, das von Flächen mit starkem Kreuzkrautbesatz stammt. Hier wird der Eigengeruch des Wildkrautes überdeckt und die Pflanzen als Bestandteil von Heu oder Silage von den Tieren gefressen.

Das Jakobs-Kreuzkraut ist eine anspruchslose Pionierpflanze mit reichlicher Samenbildung, weshalb mit erhöhten Auftreten überall dort zu rechnen, wo eine geringe Vegetationsbedeckung eine Keimung zulässt. Anfällige Flächen für eine Besiedlung sind zum Beispiel nicht genutzte bzw. nicht gepflegten Flächen entlang von Straßen, Wegrändern, Zäunen u.a., sowie schlecht gepflegte Wiesen und Weiden oder Brachen. Jakobs-Kreuzkraut sollte im für Futter genutztem Grünland unbedingt entfernt werden. Entstehende Lücken in der Grasnarbe sollten umgehend nachgesät werden, um eine (Wieder-) Ansiedlung des giftigen Krauts zu vermeiden.

Umfassende Informationen zum Umgang mit dem Kraut gibt die anliegende Broschüre „Jakobs-Kreuzkraut Meiden-Dulden-Bekämpfen“ des Landesamts für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume Schleswig-Holstein und der Stiftung Naturschutz.