Zum Jahresbeginn….

Liebe Mitglieder und Landwirtsfamilien
Liebe Berufskolleginnen und Kollegen.
Auch das Jahr 2017 war für uns wieder ein Jahr, das uns alles abverlangt hat. Mir fällt auf, jedes Jahr zum Jahreswechsel fange ich mit dem gleichen Satz an, und überlege, kann ich mal etwas positives zum Jahresrückblick berichten? Dabei komme schnell darauf, was uns als Landwirte in der der Landwirtschaft ausmacht. Wir arbeiten unter freien Himmel, wir arbeiten in und mit der Natur, wir sind vom Wetter abhängig. So ist es in kaum einem zweiten Berufszweig. Gerade in 2017, ich will es mal vorsichtig formulieren, sind wir hier, bei uns im Süden Niedersachsens, wieder mit einem blauen Auge davon gekommen.
Wenn ich in den Norden unseres Landes schaue sieht es ganz anders aus, 20% der Ernte steht noch auf den Feldern und 80% der Winteraussaat lässt noch auf sich warten. Für das Jahr 2017 heißt das, wie auch schon in meinen Erntedankgedanken beschrieben: der März zu warm, der April zu trocken, der Mai mit seinen Nachtfrösten zu kalt und ab Juli Regen, Regen und noch mal Regen, der uns bei der Ernte von Mais und Zuckerrüben auf eine Geduldsprobe stellte.
Das Gerede von der industriellen Landwirtschaft kann ich schon nicht mehr hören. In der Landwirtschaft gibt es keine industriellen Fertigungen. Der Acker kommt nicht auf einem Fließband an uns vorbei, so dass wir ihn bei jedem Wetter bearbeiten können. Bei jedem Arbeitsgang auf unserem Acker, ist ein kritischer Blick zum Himmel der erste Schritt. Dank moderner Maschinen, die uns auf der Agri Technika 2017 wieder einmal gezeigt wurden, sind wir schlagkräftiger geworden, schonen so den Boden und sorgen dafür, dass der Verbraucher mit gesunden und günstigen Lebensmitteln versorgt wird.
Für den Stall oder das Feld wird moderne Technik eingesetzt, diese nutzen wir auch als Landwirte, das hat mit Industrialisierung (Fließbandarbeit) nichts zu tun. Das ist moderner Fortschritt, den Nutzen alle Berufsgruppen und das macht uns wirtschaftlich stark. Die gesellschaftlichen Diskussionen um die Landwirtschaft, ob Stall oder Acker, und deren Produktionsabläufe, werden von manchen Politikern als Stimmungsmache genutzt. Es geht hier oftmals nicht mehr um Sachlichkeit, sondern gezielt um Landwirtschaftspolitik und Panikmache.
Wie Notwendig Sachlichkeit ist kann man an der überdrehten Diskussion über Glyphosat sehen. „In der Wissenschaft ist das Urteil glasklar: Glyphosat ist bei korrekter Anwendung ungefährlich. Aber es geht nicht mehr nur um wissenschaftliche Erkenntnisse sondern, wie oben beschrieben, um Landwirtschaftspolitik“. Das sagt kein geringerer als der, von Frau Künast, eingesetzte Präsident des BfR Prof. Dr. Dr. Siegfried Hensel, Leiter der zuständigen amtlichen Stelle. Das hindert viele Politiker aber nicht daran, ein klares Verbot von Glyphosat zu fordern.
Wie wichtig es ist mit dem Verbraucher ins Gespräch zu kommen zeigt diese unsinnige Diskussion. Darum lade ich sie auch im „Neuen Jahr“ wieder ein, sich mit uns, am 20. Januar, in Göttingen am Gänseliesel zu treffen. Wir wollen und müssen mit den Verbraucher, mit Politikern vor Ort und Wissenschaft ins Gespräch kommen, frei nach dem Motto:
„Redet mit uns, statt über uns, wir machen euch satt!“
Landwirt ist ein Beruf, der mit sehr viel Passion verbunden ist. Wir machen unsere Arbeit mit Herz, Hand und Verstand, unseren Beruf verstehen wir als Berufung.
Liebe Mitstreiter, DANKE, sage ich an dieser Stelle allen, die sich wieder im Jahr 2017 für unser Landvolk und unserer Landwirtschaft als Multiplikatoren eingesetzt haben. Lassen sie uns auch weiter Einsatz, Engagement und Gemeinschaft für unsere Landwirtschaft in unserer Region gestalten.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien alles Gute im „Neuen Jahr“, wirtschaftlichen Erfolg, Lebensfreude, genug Zeit für Ehe und Familie oder Partner. Ruhe und Muße und, seien sie stolz darauf, was sie geschaffen haben.
Lassen sie in den Wintermonaten etwas Ruhe einkehren, um dann mit Elan und Optimismus ins Neue Jahr zu starten.
Ich freue mich schon jetzt auf unsere Begegnungen bei den diesjährigen Bezirksversammlungen und verbleibe, bis dahin, mit den besten Wünschen für das Jahr 2018
Ihr Hubert Kellner Vorsitzender